Darmflora verbessern mit Präbiotika und Probiotika

Geschrieben von Luisa Müller
6 Minuten Lesezeit
15. April 2020 zuletzt aktualisiert am 10. April 2025 von Kimberly Werner
Darmflora verbessern

Die Darmflora verbessern und somit auch die eigene Gesundheit. Aber warum ist eine gesunde Darmflora wichtig? Und welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang Präbiotika und Probiotika? In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Überblick.

Inhaltsverzeichnis

    Was ist die Darmflora?

    Die Darmflora kannst du dir wie eine kleine eigene Mini-Welt im Darm vorstellen. Das klingt zwar vielleicht etwas abgefahren, ist aber in gewisser Weise tatsächlich so. Der Begriff beschreibt nämlich alle Mikroorganismen, die den Darm bewohnen – das sind mehrere Billionen (!) unterschiedliche Bakterien, aber auch Hefen und Ähnliches gehören dazu. Sie werden auch als Darmmikrobiom bezeichnet. Die in uns lebenden Bakterien machen übrigens rund 2 Kilogramm unseres Körpergewichts aus! Kein Wunder also, dass wir sie nicht einfach ignorieren sollten.

    Schaut man sich den Darm etwas genauer an, nimmt die Menge der kleinen Bewohner von „oben nach unten“ zu – oder anders gesagt: Der Dickdarm, welcher auf den Dünndarm folgt, beherbergt am meisten der Mikroorganismen. Hier fühlen sie sich besonders wohl.

    Für was ist die Darmflora notwendig?

    Im Darm wird das von uns verzehrte Essen weiter verdaut und aufbereitet. Die dort ansässigen Bakterien helfen bei diesen Aufgaben. Dabei können sie aus der Nahrung zum Beispiel Butyrat, Acetat oder Propionat freisetzen – das sind kurzkettige Fettsäuren, die entweder von der Leber weiterwendet werden können (Propionat und Acetat) oder den Zellen im Darm wichtige Energie liefern und Entzündungen reduzieren können (Butyrat). Die kurzen Fettsäuren wirken außerdem sättigend.

    Im Allgemeinen hat die Darmflora Einflüsse auf viele wichtige Dinge im Körper:

    Die Gesundheit, die Barrierefunktion im Darm, das Immunsystem und sogar die Psyche und das Wohlbefinden. Die Zusammenhänge sind dabei ziemlich komplex und es wird bis Heute auch noch längst nicht alles vollständig verstanden.

    Was man bisher sicher weiß:

    • Die Darmflora ist wichtig für die Gesundheit (nicht nur physisch, sondern auch psychisch).
    • Eine reduzierte Bakterienvielfalt im Darm wird als nachteilig für die Gesundheit eingestuft.
    • Darmfloraverschiebungen, bei denen bestimmte Arten von Bakterien gegenüber anderen Überhand nehmen, werden zum Beispiel in Verbindung mit Reizdarm oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen gebracht. Was Folge und was ist Ursache ist, konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden.

    Wünschenswert ist demnach eine vielfältige Darmflora, in welcher vor allem die Mikroorganismen das Sagen haben, welche sich positiv auf unseren Körper auswirken. Man kann in gewisser Weise also von „guten“ und „schlechten“ Bakterien reden. Mit der richtigen Ernährung kann man seine Darmflora verbessern und die Darmgesundheit fördern.

    Die Mikroorganismen im Darm

    Mit dem Wissen, dass die kleine Welt in unserem Verdauungssystem große Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, kommt folgende Frage auf: Wer wohnt bei mir eigentlich so im Verdauungstrakt? Und: Wie kann ich vor allem die Bewohner in meinem Darm ansiedeln, deren Anwesenheit gute Effekte haben und so meine Darmflora verbessern?

    Tatsächlich ist die Zusammensetzung der „Untermieter“ von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Bei der Geburt erfolgt die erste Besiedlung des Darms und wird in den nachfolgenden Jahren immer weiter ausgebaut. Die Gene, Essgewohnheiten, Krankheiten und Medikamente prägen im Laufe des Lebens das Darmmikrobiom. Dadurch unterscheiden sich die Arten und Zusammensetzung an Mikroorganismen von Mensch zu Mensch meist sehr sehr stark. Zusätzlich können sie im Laufe des Lebens durch verschiedene Einflüsse immer wieder verändert werden.

    Darmgesundheit fördern mit der richtigen Ernährung

    Natürlich können wir uns unsere Gene nicht aussuchen und auch Medikamenteneinnahmen oder Erkrankungen liegen nur sehr selten in unserer Hand. Um unsere Darmflora zumindest ein Stück weit positiv beeinflussen zu können (um somit auch unsere Gesundheit etwas Gutes zu tun), können wir jedoch an der Stellschraube „Ernährung“ bei Bedarf etwas drehen. Bieten wir unseren Bakterien das richtige Futter (durch das was wir selbst „futtern“), helfen wir in einem gewissen Maß die „guten Bewohner“ positiv zu unterstützen.

    Folgende Dinge schmecken den falschen Bakterien und sind daher nicht gut für eine glückliche Darmflora:

    • Nikotin
    • raffinierter Zucker
    • Alkohol

    Viel besser für eine ausgewogene und zufriedene Darmflora eignen sich zum Beispiel:

    • Ballaststoffe aus frischem Gemüse
    • fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kefir

    Diese Lebensmittelgruppen sind besonders reich an sogenannten Präbiotika und Probiotika. Was genau es damit auf sich hat klären wir jetzt!

    Darmflora natürlich stärken mit Präbiotika und Probiotika

    Prä- und Probiotika sind zwei verschiedene Dinge – beide können jedoch die Darmflora positiv unterstützen.

    Präbiotika sind Nahrungsbestandteile (Ballaststoffe), die auf natürliche Art und Weise in Lebensmitteln vorkommen. Sie können sich positiv auf die Bakterien im Darm auswirken, indem sie die Aktivität, das Wachstum oder die Zusammensetzung beeinflussen. Inulin und Oligofructose zählen als Polysaccharide zu den bekanntesten Präbiotika. In gewisser Weise könnte man sie als gutes „Futter“ für die Darmflora ansehen. Lebensmittel, die präbiotisch wirken können sind zum Beispiel Chicorée, Artischocken, Schwarzwurzeln, Topinambur oder Pastinaken.

    Probiotika hingegen sind lebende Mikroorganismen (vor allem Bakterien), die ebenfalls in Lebensmitteln auf natürliche Art und Weise vorkommen können. Wenn sie in ausreichender Menge aufgenommen werden und im Darm ankommen, können sie einen gesundheitlichen Nutzen mit sich bringen. Zu den bekanntesten Vertretern zählen Laktobazillen und Bifidobakterien. Diese können im Darm Milchsäure produzieren, welche in der Folge das Ansiedeln schädlicher Bakterien in der Darmflora erschweren und das Wachstum gesundheitsförderliche Bakterien positiv unterstützen kann. Zu den probiotischen Lebensmitteln zählen zum Beispiel Joghurt, Kefir oder Sauerkraut. In Tabletten, Kapseln, Pulver oder Tropfen sind Probiotika als Darmflora Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.

    Fazit: So baust du eine gesunde Darmflora auf

    Eine ausgewogene Ernährung bildet zusammen mit ausreichend Bewegung, gutem Schlaf und möglichst wenig Stress die Grundlage für einen gesunden Körper – das ist das A und O. Wer seiner Darmflora zusätzlich etwas Gutes tun möchte, kann ergänzend auf Prä- und Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zurückgreifen.

    In unseren individuellen Ernährungsplänen kommen prä- und probiotische Lebensmittel übrigens ganz natürlich vor – mit frischer Vielfalt aus dem Gemüsegarten, kombiniert mit hochwertigen Eiweiß- und Fettquellen. All das steckt in einfachen, leckeren Rezepten, die nicht nur schmecken, sondern auch deine Darmflora erfreuen.

    Und wenn du neben köstlichen Gerichten auch noch tiefer in die Themen Gesundheit, Ernährung oder Immunsystem eintauchen möchtest – unsere Programme im Rahmen des Ernährungsplans bieten dir genau das.

    Worauf wartest du noch? Starte jetzt und tu deinem Bauchgefühl etwas richtig Gutes!

    Erreiche deine Ziele mit deinem personalisierten Ernährungsplan

    Du willst endlich Veränderungen sehen? Mit Foodpunk bekommst du einen maßgeschneiderten Ernährungsplan, der sich nach dir richtet – deiner Gesundheit, deinen Vorlieben und deinem Alltag.

    • Von Ernährungswissenschaftlern entwickelt – wissenschaftlich basiert
    • Persönliche Betreuung & deutscher Support – Experten an deiner Seite
    • Einfache Handhabung – intuitive App oder Webanwendung
    • Flexibel & alltagstauglich – abwechslungsreiche, saisonale Rezepte

    Wähle deine Laufzeit & starte jetzt:

    Persönliches Ernährungsprogramm
    12 Monate Mitgliedschaft
    jährlich kündbar
    64% gespart
    129,99 €
    359,88 €
    pro Jahr
    Persönliches Ernährungsprogramm
    6 Monate Mitgliedschaft
    alle 6 Monate kündbar
    44% gespart
    99,99 €
    179,94 €
    pro 6 Monate
    Persönliches Ernährungsprogramm
    3 Monate Mitgliedschaft
    alle 3 Monate kündbar
    33% gespart
    59,99 €
    89,97 €
    pro 3 Monate
    Persönliches Ernährungsprogramm
    1 Monat Mitgliedschaft
    monatlich kündbar
    29,99 €
    pro Monat

    Bildquelle Darmflora Frau: Shutterstock.com_SizeSquares

    Der Artikel wurde geschrieben von

    Luisa Müller

    Luisa ist die Autorin dieses Artikels. Sie hat an der TU München ihren Bachelor in Ernährungswissenschaft und ihren Master in Nutrition and Biomedicine erfolgreich abgeschlossen. Nachdem sie einige Jahre in der Diabetes- und Adipositasforschung gearbeitet hat, wurde sie Teil des Foodpunk-Teams, wo sie bis September 2020 die Science-Redaktion geleitet hat.

    Ähnliche Beiträge von Foodpunk

    Kokosol Statement scaled 1
    10 Minuten Lesezeit

    Kokosöl – reines Gift?

    „Gesättigte Fette = ungesund“ und „ungesättigte Fette = gesund“ ist viel zu allgemein und längst überholt. Warum Kokosöl nicht gleich Fast Food Burger ist.

    Das Sättigungsgefühl: Wie Hormone unseren Hunger steuern
    36 Minuten Lesezeit

    Das Sättigungsgefühl: Wie Hormone unseren Hunger steuern

    Wie kommt es eigentlich dazu, dass wir Hunger haben? Wodurch wird bestimmt, wann wir satt sind? Und wieso können wir manchmal einfach nicht aufhören zu essen? Das alles erfährst du in diesem Artikel. Außerdem erklären wir dir, welche Rolle dabei unsere Hormone spielen und mit welcher Ernährung du dein Sättigungsgefühl beeinflussen kannst.

    Schilddruese Schmetterlingsorgan
    18 Minuten Lesezeit

    Alles über die Schilddrüse

    Die Schilddrüse, auch Schmetterlingsorgan genannt, ist eine lebenswichtige Hormondrüse in unserem Körper, denn sie beeinflusst Stoffwechsel, Wachstum und Entwicklung vieler Körperstrukturen. Höchste Zeit, ihr mal einen ganzen Beitrag voller Hintergrundfacts zu widmen.

    Lipödem Lia Lindmann Psyche
    12 Minuten Lesezeit

    Lipödem – Wie Körper und Psyche zusammenhängen

    Lia Lindmann erhielt 2012 die Diagnose Lipödem. Als Gastautorin gibt sie einen Einblick, welchen Leidensdruck Lipödem auslösen kann und verrät Tipps, wie man seine Psyche stärkt.

    Was ist IF 1
    5 Minuten Lesezeit

    Was ist intermittierendes Fasten? #askmarina

    In kleinen Video-Happen beantwortet Marina alle Fragen zum Thema intermittierendem Fasten.

    Abnehmspritze_Titelbild
    17 Minuten Lesezeit

    Ein Pieks genügt? – Alles über die Abnehmspritzen Wegovy® und Ozempic®

    Eine Spritze, mit der man abnimmt, ohne auch nur einen Finger rühren zu müssen, klingt ja wie im Traum! Oder? In diesem Artikel schauen wir uns die “Abnehmspritzen” Wegovy® und Ozempic® mal genauer an und erklären, warum eine langfristige Ernährungsumstellung mit Foodpunk nicht nur die besseren Ergebnisse erzielt, sondern auch noch viel gesünder und günstiger ist!

    shutterstock 1321667369Von EniaB scaled 1
    14 Minuten Lesezeit

    Leptin – Der Sattmacher aus dem Fettgewebe?

    Leptin gilt als Sättigungshormon, das in den Fettdepots gebildet wird. Wie wirkt es und was passiert bei Über- oder Untergewicht? Hier erfährst du mehr!

    Ist Erythrit schädlich für Herz und Gefäße?
    7 Minuten Lesezeit

    Ist Erythrit schädlich für Herz und Gefäße?

    Was bedeutet die neue Studie aus dem renommierten Fachblatt Nature Medicine? Gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Konzentration des Zuckeralkohols Erythrit im Blut mit Herzinfarkten und Schlaganfällen? Und solltest du jetzt kein Erythrit mehr essen?

    Lipödem_keto
    7 Minuten Lesezeit

    Das Lipödem durch ketogene Ernährung lindern

    Neben einem gut funktionierenden Stoffwechsel kann dir eine ketogene Ernährung dabei helfen, die lipödembedingten Wassereinlagerungen und auch die damit verbundenen Schmerzen zu mildern. Wir erklären dir, was das eine mit dem anderen zu tun hat.

    Zurück zur Übersicht