Normalerweise hört man in den Medien immer von einem zu hohen Cholesterinspiegel, in der Regel im Zusammenhang mit dem Risiko für koronare Herzkrankheiten (*). Von einem zu niedrigen Cholesterinspiegel spricht aber kaum jemand.
Dabei gibt es einige Hinweise in der Literatur, dass auch ein zu niedriger Cholesterinspiegel durchaus negative Folgen haben kann. Dies betrifft vor allem die Stimmung und das Gedächtnis.
1. Geringe Cholesterinspiegel führen zu unruhigem Schlaf und Albträumen
2. Zu wenig Cholesterin macht depressiv
Bereits in einigen Studien zeigte sich ein Zusammenhang von niedrigen Cholesterinspiegeln und Depression. Frauen mit einem sehr niedrigen Cholesterinspiegel zeigen in einer Studie ein doppelt so hohes Risiko für das Auftreten von Depressionen als Frauen mit einem normalen bis mittleren Spiegel. Auch Cholesterinsenker scheinen einen negativen Einfluss auf die Stimmung zu haben, wie man bei älteren Menschen feststellte. Gleichzeitig scheint ein Rückfall bei ehemals depressiven Patienten bei einer Einnahme von Cholesterinsenkern wahrscheinlicher.
Spannend ist hier zu bemerken, dass viele Personen, die auf eine ketogene (kohlenhydratarme, fettreiche) Ernährung umschwenken, eine deutlich verbesserte Stimmung verspüren – und das auch dann, wenn sie zuvor an einer Depression litten.
3. Niedriger Cholesterinwert und Aggressivität
Eine weitere Studie aus den USA fand einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Gesamtcholesterinspiegel und der Aggressivität bei Kindern. So hatten Kinder mit sehr niedrigen Spiegeln eine dreimal höherer Wahrscheinlichkeit von der Schule verwiesen zu werden, als die Kinder mit einem Cholesterinspiegel im Normbereich.
4. Cholesterin und Gedächtnisleistung
Mehrere Studien geben Grund zur Annahme, dass die Einnahme von Cholesterinsenkern mit einem verschlechterten Gedächtnis einhergeht. Teilweise wurde ein kompletter Gedächtnisverlust bei einer Statin-Behandlung beobachtet, der nach dem Absetzen des Medikaments teilweise wieder zurückging.