„Weniger Fett“, „mehr Fruchtsaft“, „glutenfrei“. Dazu noch ein ansprechendes Kraftpapier mit grünem Aufdruck. Sehr viele Produkte im Supermarkt catchen unsere Aufmerksamkeit durch ihre Angaben und die Art der Verpackung. Jeder von uns steckt die ein oder andere Leckerei ein, wenn er abends nach der Arbeit durch die Einkaufshallen schlendert – immerhin ist es laut Verpackung ja gesund. Doch ist es das wirklich? Können wir allen Angaben blind vertrauen und ist immer genau das drin, was uns das Äußere glauben lässt?
Ernährungswissenschaftlerin und Foodpunk Gründerin Marina geht den Geheimnissen der Verpackungsangaben in einem neuen Galileo-Beitrag auf den Grund. Den Originalbeitrag zum Ansehen findest du auf prosieben.de. Wir fassen dir alles Wissenswerte in folgendem Blog-Beitrag kurz zusammen, damit du der nächsten Falle im Supermarkt nicht wehrlos ausgesetzt bist.
1. Die Prozent- und Portionsfalle
Oft werden uns Produkte schmackhaft gemacht, die zum Beispiel „30% weniger Zucker“ enthalten. Doch „weniger“ als was? Die Angaben beziehen sich meist nicht auf das Produkt, das man in den Händen hält. Sie beziehen sich stattdessen auf ähnliche Produkte, die im Handel sind und nur ein paar Handgriffe weiter stehen. Gummibären, die 30% weniger Zucker enthalten als ihre Regalnachbarn, machen sie dennoch nicht zu einem gesunden Snack. Uns als Verbraucher wird durch die Angabe „weniger“ jedoch ein gutes Gewissen suggeriert und verleitet uns zum Kauf.
Auch Chips locken uns häufig mit verführerischen Slogans: Ist es nicht toll, dass sie nur 8 % unseres Tagesenergiebedarfs decken? Das ist zumindest das, was uns die Verpackung glauben lässt. Doch auch hier werden wir an der Nase herumgeführt. Weißt du wie groß eine Portion Chips ist? Aus Interesse, kannst du die Menge gerne einmal zuhause abwiegen. Du wirst feststellen, dass eine Portion sehr wenig ist. So wenig, dass kaum jemand nur so viel davon essen würde. Oder hörst du nach einer kleinen Hand voll Chips auf, in die Tüte zu greifen? Erwischt! Die Portion, die wir als Verbraucher definieren würden, ist um ein Vielfaches größer. Und schon sind wir wieder in die Falle getappt und essen im Endeffekt mehr, als nur 8% des Tagesbedarfs.
2. Verpackungsfarben und -designs
Neben den lesbaren Fallen ist oft die gesamte Verpackung, das Design und Material bereits ein erster Köder um uns zum gewünschten Lebensmittel zu verführen.
Grün ist in unseren Köpfen „Bio“, „Öko“, „artgerecht“ und „veggie“. Helles blau lässt uns die frische Brise schon fast im Haar spüren. Ungebleichtes Papier und minimalistische Logos verbinden wir mit Natur, Qualität und Handwerk. Hier greift der sogenannte „Health Halo Effekt“: Die Verpackung impliziert, dass der Inhalt gut für und sei, wie ein Heiligenschein, der über dem Produkt schwebt.
Doch nur weil unser Auge etwas als „gesund“ und „frisch“ erkennt, bedeutet das nicht zwingend, dass der Inhalt entsprechend dazu passt.
„High protein“, „organic“, „glutenfrei“. Mittlerweile wirbt fast jedes Produkt mit einem Begriff, der es besser erscheinen lassen soll. Diese Prädikate speichern wir automatisch als gesund ab. Aber nur weil ein Produkt glutenfrei ist, bedeutet das noch lange nicht, dass es frei von Zusätzen oder gesünder wäre. (Lese dir hierzu gerne auch unseren Artikel „Alles über Gluten“ durch.)
Auch ein als „vegan“ deklarierter Reis, erscheint etwas seltsam. Reis ist per se immer vegan – eine zusätzliche Kennzeichnung ist eigentlich nicht nötig.
4. Fazit: Auf was sollten wir beim Einkaufen achten?
Prozent- oder Portionsangaben, Verpackungsfarben und -designs sowie Trendbegriffe sollen uns als Verbraucher zum Kauf bewegen. Häufig werden wir dabei aber an der Nase herumgeführt.
Hier haben wir dir noch einmal den Originalbeitrag auf Pro Sieben verlinkt.
Bock auf mehr Fakten zur Ernährung? Auf unserem Blog haben wir mehr zum Thema Low Carb, Paleo oder Keto!