7. April 2021
zuletzt aktualisiert am 4. September 2025 von Kimberly Werner
Zartrosafarbenes Fleisch, eine butterweiche Konsistenz, und der unverkennbare, milde Geschmack… läuft dir auch schon das Wasser im Mund zusammen? Egal ob geräuchert, gebraten, gebacken oder sogar roh: Lachs ist aus gutem Grunde ein Fischfavorit der Deutschen. Aber nicht nur die Zunge freut sich über den Leckerbissen, viele weitere Organe des Körpers profitieren langfristig von dem fettreichen Seefisch.
Hinter der rosa Fassade verbirgt sich nämlich ein echtes Nährstoffwunder. Damit du weißt, was genau es mit den Lobpreisungen eigentlich auf sich hat, wie du ihn bestmöglich zubereiten kannst und worauf du beim Kauf achten solltest, haben wir den ultimativen Lachs-Guide für dich zusammengestellt.
1. Seelachs, Wildlachs, Zuchtlachs... alles das gleiche?
Die Sortenvielfalt im Supermarkt ist groß, aber was ist denn nun überhaupt, der Lachs‘? Der silbern schillernde Fisch gehört zur Familie der Salmonidea und wird meistens nach seiner Herkunft in atlantisch oder pazifisch unterschieden. Was diese fettreichen Raubfische verbindet, ist ihre alljährliche Reise entlang der Flussläufe zu ihren Laichplätzen. Lachse, die diesem natürlichen Umfeld entspringen, werden Wildlachse genannt.
Durch die steigende Nachfrage haben sich die Wildlachsbestände in den letzten Jahrzehnten allerdings deutlich vermindert. Aus diesem Grund haben Länder wie Norwegen oder Chile eine neue Strategie entwickelt, unseren Hunger zu stillen: die Fische werden in kontrollierten und abgegrenzten Aquakulturen aufgezogen. Trotz heftiger Kritik an dieser Haltungsform und einer katastrophalen Ökobilanz sind die Zuchtlachse inzwischen häufiger als ihre in freier Wildbahn gefangenen Artgenossen im Supermarkt anzutreffen.
Das schwarze Schaf unter den Lachsen ist der Seelachs. Auch wenn es der Name anders vermuten lassen würde, hat er nämlich nichts mit der Familie der Salmonidea zu tun, sondern gehört viel mehr zu den Dorschen und hat mehr Ähnlichkeit zum Kabeljau. Spätestens auf der Gabel ist das aber auch gut an seinem weiß-gräulichen Fleisch zu erkennen.
2. Lachs enthält gesunde Fette, Proteine und Vitamine
Mit einem hohen Proteingehalt und wertvollen Omega-3-Fettsäuren kann der Fisch nicht nur geschmacklich, sondern auch gesundheitlich überzeugen. Wir haben für dich aufgeschlüsselt, was in ihm steckt.
Die perfekte Omega-3 Quelle
Omega? Oh, mega! Ihr habt sicher schon viel von diesen Fettsäuren gehört, über die auf einmal jeder spricht. Denn im Gegensatz zu gesättigten Fettsäuren, die zunehmend in Verruf geraten sind, die Arterien zu verstopfen und Fettreserven zu füttern, sind ihre ungesättigten Omega-3-Brüder essenziell für die Gefäßgesundheit und können auf unzähligen Wegen einen positiven Einfluss auf die Gesundheit nehmen.
verringertes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
Senkung der Cholesterinwerte und Erhöhung des positiven HDL-Cholesterins
Prävention von Alzheimer und Demenz
Erhöhung der Insulinempfindlichkeit der Körperzellen
vermindertes Krebsrisiko
entzündungshemmende Wirkung
antidepressive Wirkung
In Bezug auf Fettgehalt sind die Zuchtlachse den Wildlachsen überlegen. Durch ihre mangelnde Bewegung und großzügige Versorgung mit Futter können sie mehr Energiereserven in Form von Fett einlagern. Das heißt aber auch, dass sie einen deutlichen höheren Kaloriengehalt mit sich bringen.
Lachs enthält einen stolzen Proteingehalt von bis zu 20%. Dieses Protein besteht zum Großteil aus essenziellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, und verfügt über eine hohe biologische Wertigkeit. Das bedeutet, es hat eine ähnliche Aminosäurenverteilung zu unserem eigenen Muskelprotein und kann sehr gut vom Körper verwertet werden. Freie Fahrt für den Muskelaufbau!
Vitamine und Antioxidantien
Neben Protein und Fett sind noch wertvolle Mikronährstoffe enthalten. Er zählt als eines der wenigen Lebensmittel, die natürlicherweise das Sonnenvitamin Vitamin D enthalten. Der leckere Fisch kann also im Winter, wenn die Sonne weniger scheint, den Vitamin-D-Spiegel etwas aufpäppeln.
Aufgepasst Pescetarier, mit 100g Filet habt ihr bereits euren Tagebedarf von 4μg Vitamin B12 gedeckt! Das Vitamin ist bei vielen wichtigen Stoffwechselwegen des Körpers beteiligt und kann fast ausschließlich nur über tierische Lebensmittel aufgenommen werden.
Zu guter Letzt kann sich der Lachs neben seinen wertvollen Proteinen und Fetten, dem Vitamin B und B12 auch noch mit einer guten Portion Antioxidantien sehen lassen. Denn Vitamin E und der Farbstoff Astaxanthin, der ihm auch seine intensive Farbe verleiht, sind Radikalfänger und können die Zellen vor oxidativem Stress schützen. So bleibt die Haut frisch und jung.
3. Darauf solltest du beim Lachskauf achten
Damit du weißt, welcher Lachs am besten für Gesundheit und Gewissen ist, kannst du dich nach ein paar grundlegenden Kriterien richten.
1. Frische
Der Lachs sollte immer möglichst frisch sein. Ansonsten lauert hier die Gefahr, sich schädliche Bakterien wie Salmonellen oder Listerien einzufangen- und die können schnell mal sehr unangenehm werden. Am besten du wählst das Exemplar, das dich mit einer frischen, leuchtenden Farbe anlacht. Es sollte außerdem neutral oder nur leicht wie eine frische Meeresbrise riechen. Bei gräulichen Stellen oder stark fischigem Geruch: Finger weg! Auch Fischers Fritze weiß, dass man lieber nur frische Fische fischt.
2. Bioqualität
Die Aufzucht der Fische in Aquakulturen geht mit so schlechten Lebensbedingungen einher, dass der Lachsfisch mittlerweile auch als ‚das Schwein der Meere‘ bezeichnet wird. Aber nicht nur für die Fische selbst, sondern auch für uns Menschen ist Fisch aus Massentierhaltung problematisch.
Denn die exzessiv eingesetzten Chemikalien und Antibiotika reichern sich im Fleisch der Tiere an und gelangen so über den Verzehr auch in unserem Körper. Die Bioaufzucht stellt sicher, dass die Fische mehr Platz haben und Chemikalien oder Medikamente nur in Ausnahmen eingesetzt werden.
3. Nachhaltigkeitssiegel
Die Meere sind überfischt und das Ökosystem stark belastet. Um die Natur zu schützen, ist es wichtig auf Siegel und Zertifikate zu achten. Die gängigeren Siegel MSC (für Wildfang) und ASC (für Aquakulturen) sind ein Schritt in die richtige Richtung, werden aber häufig für ihre milden Kriterien kritisiert. Fisch mit strengeren Siegeln, wie Friend of the Sea oder Naturland Wildfang ist hier die bessere Wahl.
Jetzt liegt es endlich vor dir auf dem Tisch, das rosafarbene Filet. Zum krönenden Abschluss erklärt dir niemand anderes als unser Kreativkoch Francesco, wie du daraus ein wunderbares, gesundes Essen zauberst.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Achte auf Kreuzkontamination. Alles was mit rohem Fisch in Berührung kommt (Finger, Messer, Brettchen etc.) sollte danach gründlich gewaschen werden, um sicher zu gehen, dass keine Bakterien auf andere Lebensmittel überspringen und dort nicht durch Hitze abgetötet werden.
Omega-3-Fettsäuren sind hitzeempfindlich und verlieren schnell ihre Funktion. Deswegen wähle am besten Zubereitungsmethoden, die keine allzu hohen Temperaturen erfordern. Gute Möglichkeiten sind pochieren oder dampfgaren.
Wenn du etwas experimentieren möchtest, kannst du den Fisch sogar ganz roh lassen und damit Sushi oder Ceviche zubereiten (unbedingt nur ganz frisch!). Beim Braten achte darauf, dass das Lachsfilet wie im Video innen schön glasig bleibt. So hast du zwei Fliegen mit einer Klappe: Gut für die Gesundheit und unglaublich zart und lecker.
Bon Appétit!
Bleibe immer auf dem Laufenden mit unserem Newsletter
„*“ zeigt erforderliche Felder an
Der Artikel wurde geschrieben von
Katharina Schipp
Autorin dieses Artikels ist Katharina Schipp. Sie hat drei Jahre Ernährungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena studiert. Nun unterstützt sie seit Januar 2021 das Team Foodpunk im Kundensupport und der Redaktion.
Eine zuckerfreie Ernährung kann dir helfen, dein Wohlbefinden zu steigern, Heißhunger zu vermeiden und das Risiko für Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Doch wie schaffst du es, den Zucker aus deinem Alltag zu verbannen? Hier bekommst du eine klare Strategie und erfährst, welche Vorteile es hat, nachhaltig und einfach zuckerfrei zu leben. Außerdem geben wir dir einen Einblick, wieso Zucker in der Gesellschaft so ein brisantes Thema ist. Sei gespannt!
Dass Ketonkörper gut sein sollen, haben wir irgendwie schon einmal gehört. Auch dass sie entstehen, wenn man nur sehr wenige Kohlenhydrate zu sich nimmt. Aber wo im Körper werden diese Ketonkörper genau hergestellt? Und wie läuft das ab?
Die ketogene Ernährung ist mehr als nur ein Trend – sie bietet zahlreiche Vorteile wie effektives Abnehmen, stabile Energie und mentale Klarheit. Doch wie gelingt der Einstieg in die Keto-Diät ohne Stolpersteine? In diesem Artikel erfährst du alles über die Grundlagen der Ketose, hilfreiche Tipps für Anfänger und welche Lebensmittel du auf deinem Keto Ernährungsplan vermeiden solltest. Perfekt für alle, die den ersten Schritt in einen gesunden Keto-Lifestyle machen möchten!
Pescetarismus als Unterform des Vegetarismus bringt viele gesundheitliche Vorteile mit sich. Welche das sind, worauf du achten musst und wie du pescetarische und Low Carb/Keto Ernährung kombinieren kannst, erfährst du hier.
Viele Menschen streben danach, Gewicht zu verlieren, erkennen aber bald, dass Abnehmen Disziplin und Planung erfordert. Der Jojo-Effekt ist eine häufige Herausforderung beim Abnehmen. Ein strukturierter, individueller Ernährungsplan ist der Schlüssel zum erfolgreichen und nachhaltigen Gewichtsverlust. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen über deinen Ernährungsplan zum Abnehmen, von den Grundlagen bis zu konkreten Erfolgstipps.
Die meisten Stoffwechselkuren sind alles andere als eine 'Kur': Sie können den Stoffwechsel nachhaltig schädigen und das Wohlbefinden beeinträchtigen. Hier erfährst du, wie du MIT deinem Körper arbeitest.